Aus Banjaluka in Bosnien stammend, floh Amer Kobasljia (geboren 1975) aus seiner kriegsgeplagten Heimat in ein Flüchtlingslager in Nürnberg. Kurze Zeit später reiste er nach Düsseldorf, wo er die Kunstakademie besuchte. 1997 erhielt Kobaslija Asyl in den Vereinigten Staaten und immigrierte nach Florida. In Sarasota (FL) absolvierte er den Bachelor of Fine Arts am Ringling College für Kunst und Design. Seinen Master of Fine Arts machte er am Montclair College of Arts in New Jersey und lebt seither in New York City.

2013 erhielt Kobaslija die Auszeichnung “Guggenheim Fellow for painting“. Zahlreiche Einzelausstellungen folgten in: Paris, New York, Los Angeles, San Francisco und New Orleans. Er wird vertreten durch die George Adams Gallery in New York, wo er 7 Einzelausstellungen in den letzten 10 Jahren hatte, inklusiv die Reise-Studien-Ausstellung “Amer Kobaslija: Places, Spaces“ (2015-16). In Zusammenhang mit dieser Ausstellung publizierte die George Adams Galerie eine umfassende Monografie über Kobaslijas Kunst und Leben.

Kobsalijas Werk wurde in zahlreichen Publikationen erwähnt und wiedergegeben, in der New York Times, Art in America, ARTNews, Art & Antiques, New York Magazine, New York Time Out, The Village Voice, The Florida Times Union, The San Francisco Chronicle und The Japan Times.

www.georgeadamsgallery.com/artists/amer-kobaslija

Ich möchte die Landschaft in und um Brig malen. Diese Arbeiten sollen einer visuellen Meditation über die mächtigen Gebirge, die die Stadt umgeben. Ziel ist es, die stetigen Veränderungen von Licht und Wetterbedingungen in der Umgebung während meiner Aufenthaltszeit einzufangen. Zusätzlich sollen neu gewonnenes Wissen und Erfahrungen über regionale Geschichte und Gepflogenheiten dieses Projekt ergänzen. Im Laufe meines Aufenthalts suche ich persönliche Kontakte mit der Bevölkerung, die mir ermöglichen einen neuen Ort zu entdecken, in Realität und Fantasie, und meinen Platz darin.

Gleichzeitig, mit dem Erkunden der Umgebung möchte ich das Atelier malen, das den AiR Künstlern in Brig-Glis zur Verfügung gestellt wird. Während den letzten 10 Jahren, als ich von einem ort zum andern zog, malte ich Bilder meines eigenen Ateliers und das anderer Künstler. Dies sind minutiöse Wiedergaben von Arbeitsorten von Künstlern, die die Fülle von Dingen im Raum zu einer bestimmten Zeit aufzeigen, oft von oben oder von der Seite aus betrachtet. Aus der Sicht einer Mücke. Da diese Räume sehr persönlich sind, und jedes Objekt detailgenau wiedergeben wird, sind diese Bilder mehr als nur Interieur Malerei sondern sinnbildliche Stillleben und Selbstportraits. So betrachtet wird das Atelier zur metaphorischen Spiegelung des Innenlebens eines Malers, ein sichtbares Tagebuch und die Aufzeichnung einer Gemütsverfassung.

Die zwei Arbeitsblöcke- Interieur und Landschaft-können als “Seelenlandschaften“ interpretiert werden. Bilder sind Türen, aber auch Spiegel, die so viel über den Betrachter aussagen, wie über das Gesehene. Ähnlich wie in der traditionellen chinesischen Malerei, ist das genaue Wiedergeben einer Szene wichtig, aber eigentlich der expressiven Resonanz unterstellt.