Hildegard Skowasch
*in Essen.
Lebt und arbeitet in Berlin.
Sie studierte 1978-87 an der Kunstakademie Münster und 1982-83 an der École
Supérieure des Arts Plastiques in Tourcoing (Frankreich).
Sie ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund.
www.hildegardskowasch.de
Während meines zweiten Aufenthalts in Brig blieb meine Faszination für die Berge ungebrochen. Die imposanten Gipfel und atemberaubenden Landschaften bewegen mich zutiefst.
Auch dieses Mal arbeitete ich intensiv mit Linoldrucken. Hierbei stand die Landschaft, als neuer Aspekt in meinem Werk, im Mittelpunkt. Aus einzelnen Elementen setzte ich erfundene Bergwelten zusammen, die ich zum Teil durch kurze Texte erweiterte.
Der Berg findet sich auch in einigen keramischen Arbeiten wieder.
Darüber hinaus fertigte ich Köpfe, die an Monstranzen erinnern, ein Verweis auf die Trachten und die katholische Tradition des Oberwallis. Davon ausgehend entwickelte ich große Pastellzeichnungen, die das auf den Kopf stellen von Formen und Farben auf die Spitze treiben.
Zum noch besseren Verständnis meiner Arbeitsweise ein Zitat:
„Seltsame Wesen und Dinge betreten die Bühne, besiedeln die Wände. Und wie auf einer Bühne sind uns die Figuren ein Gegenüber, nah und fern, fremd und vertraut. Wie empfindliche Exponenten der Mitzeit drücken sie etwas aus, was (noch) im Unbewussten steckt. Was wir sehen, bezieht sich - auch - auf das Gestaltlose, auf das Off jeder Darstellung. Hildegard Skowaschs Figuren werden als ein von irgendwo her ins Bild-Kommendes in Szene gesetzt und zu emotionaler Fülle gebracht, die auch den Augenblick des Umschlags, den Übertritt über eine Schwelle einfängt. … Hier geht es um die Bildlichkeit selbst, um ihre entstaltende Phantasie, ihre Wildheit und Freiheit. Souverän verarbeitet Hildegard Skowasch unterschiedliche Einflüsse der Kunstgeschichte. Die Pop Art, der beseelte Minimalismus, Art brut und ein subversiver Surrealismus gehen hier unvorhersehbare Liaisonen ein. Hier nähert sich Hohes und Niedriges, Großes und Nichtiges, Weises und Naives aneinander an, schließen sich zusammen, verloben und verbinden sich.“
(Dorothée Bauerle-Willert, Auszug aus Katalogtext IRRGAST in Martha´s Garden, BWA Galeria Sztuki in Olsztyn, Polen 2022)